Vakuole und Plasmolyse
Sicherlich haben Sie schon Pflanzen gesehen, die in der Sonne stehen und all ihre Spannkraft verloren haben.
Pflanzliche Gewebe sind unterschiedlich reich an Säften/Flüssigkeit. Brechen Pflanzenteile ab, können Sie oftmals die auslaufende Flüssigkeit sehen.
Vakuolen sind die Wasserspeicherorte einer ausgewachsenen Pflanzenzelle. Eine Membran – der Tonoplast – umschließt die Vakuole. Oftmals finden sich Pflanzenzellen, deren Organellen und Zytoplasma ganz an die Zellwand gedrückt sind, der Rest des Zellraumes ist von der gefüllten Vakuole eingenommen.
Ebenso sind Reservestoffe (zB. Zucker) oder auch Abfallstoffe in den Vakuolen gespeichert.
Was ist Zellsaft?
Zellsaft ist ein wässrige Lösung mit organischen und anorganischen Stoffen. In Blütenblättern finden sich oft gelöste Farbstoffmoleküle in den Zellvakuolen, manchmal auch Öle wie z.B. der scharfe Geschmack der Meerrettichwurzel.
Inhaltstoffe der Vakuole:
- Säuren (Oxalsäure, Äpfelsäure oder auch Zitronensäure; Sauerampfer oder Sauerklee zeigen diesen Säuregehalt bereits im Namen)
- Salze
- Alkaloide (Gifte wie Nikotin, Koffein oder auch Atropin befinden sich in Pflanzenvakuolen z.B. der Kaffeepflanze oder der Tollkirsche)
- Glykoside (Verbindungen aus Zucker mit z.B. Proteinen. Digitalis (Fingerhut) oder Solanin (Kartoffel) sind Beispiele für diese Sekundärmetabolite.)
- Gerbstoffe (Tannin ist der Gerbstoff der Eicheln. Nur nach Entfernung dieses Gerbstoffs sind Eicheln auch für Menschen genießbar)
- Farbstoff
Plasmolyse und Deplasmolyse von pflanzlichen Zellen
Während der Plasmolyse schrumpft der Protoplast in einer pflanzlichen Zelle.
Die Plasmamembran löst sich während dieses Vorgangs von der Zellwand ab. Dies geschieht immer dann, wenn die Zelle einer hypertonischen Lösung (also einer wesentlich stärker konzentrierten Umgebungslösung) ausgesetzt ist. Um einen Konzentrationsausgleich zu erreichen strömt Wasser aus der Zelle heraus. Die Zelle verliert Flüssigkeit, so dass der Zellsaftraum (Cytoplasma) kleiner wird. Die Plasmamembran löst sich dabei von der Zellwand.
Je nach Stärke der Anheftung bilden sich runde Zentralvakuolen oder durch sogenannte Hechtsche Fäden mit der Zellwand verbundene Vakuolen. Die Plasmolyse kann durch Wasserzufuhr umgekehrt werden.
Merke
Plasmolyse = hohe Salzkonzentration aussen -> Wasser tritt aus -> Protoplast schrumpft
Weitere interessante Inhalte zum Thema
-
Cyanin-Farbstoffe
Vielleicht ist für Sie auch das Thema Cyanin-Farbstoffe (Farbstoffe und Farbigkeit) aus unserem Online-Kurs Organische Chemie interessant.
-
Fossilien: paläontologische Hinweise
Vielleicht ist für Sie auch das Thema Fossilien: paläontologische Hinweise (Belege der Evolution) aus unserem Online-Kurs Evolution interessant.