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Gründung und Aufbau (1949 bis 1961)

Die DDR

Nach der Gründung am 7.10.1949 bestimmten die Parlamente der fünf Länder eine provisorische Länderkammer. Die Länderkammer und die Volkskammer bestimmten einen Tag später Wilhelm Pieck, den Vorsitzenden der SED, zum ersten Präsidenten der DDR. Einige Tage später, am 12.10.1949, wurde die erste Regierung der DDR unter dem Ministerpräsidenten Otto Grotewohl bestätigt. Die reelle politische Macht lag jedoch bei dem Politbüro und dem Zentralkomitee (ZK) der SED (siehe Schaubild).

Merke

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Die Politik der DDR orientierte sich am sowjetischen Vorbild und damit am Stalinismus. Die wesentlichen Merkmale des Stalinismus lassen sich im Aufbau und der Politik der DDR wiederfinden. Sowohl die Einparteien-Herrschaft, die willkürliche Machtausübung durch bürokratische Apparate, die Unterdrückung der Meinungsfreiheit als auch die Planwirtschaft kennzeichnen weite Teile der Geschichte der DDR. 

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Durch die Einführung der Planwirtschaft, wurden die fünf Länder durch 14 Bezirke ersetzt. Es sollten jeweils für fünf Jahre ein wirtschaftlicher Plan erstellt werden, der Angebot und Nachfrage regelte, sowie beschrieb welche Güter produziert werden sollten und in welchem Umfang. Die Industrialisierung und vor allem die Förderung der Schwerindustrie, wurde vorangetrieben, wodurch weniger Konsumgüter produziert wurden. Die Landwirtschaft wurde kollektiviert, das heißt kleinere Betriebe wurden verstaatlicht und zu großen landwirtschaftlichen Betrieben unter Kontrolle des Staates, den sogenannten Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG), zusammengefasst. Diese Versuche die Wirtschaft nach dem Vorbild der UdSSR zu gestalten, führten zu Problemen in der Versorgung der Bevölkerung, die durch Aufrufe zu einem sparsamen Leben und Steigerung der Arbeit behoben werden sollten. 

Im März 1953 starb Stalin. Der Tod Stalins sorgte für eine gewisse Verunsicherung in der Führungselite der DDR. Die neue sowjetische Führung empfahl der DDR ihren harten wirtschaftlichen Kurs abzuschwächen, was dieses jedoch nur verbal erfüllte. Eine angekündigte Erhöhung der Arbeitsnormen, um mindestens 10 Prozent, bei keinem Lohnausgleich, führte zu Demonstrationen der Arbeiter in vielen Städten der DDR. Es wurden nicht nur Themen aus dem Bereich der Wirtschaft in Frage gestellt, sondern auch gesellschaftliche und politische Forderungen aufgestellt.

Beispiel

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Der Aufstand vom 16.Juni 1953

Am 16. Juni 1953 traten die gesamten Arbeiter der Stalinallee, eine Straße in Ostberlin, in Streik, der am folgenden Tag auf alle Industriezentren der DDR übergriff. Der Aufstand entwickelte sich schließlich zu einem Volksaufstand. Die Forderungen des Aufstandes schlossen freie Wahlen, den Rücktritt Walter Ulbrichts und der SED-Regierung ein. Gegen Mittag des 17. Juni ordnete der sowjetische Stadtkommandant den Ausnahmezustand an. Daraufhin ließ die Rote Armee, die Streitkräfte der UdSSR, Panzer gegen die Aufständischen vorgehen. Damit wurde ein Teil des Aufstanden blutig niedergeschlagen. Es wurden über 100 Menschen getötet. Dennoch kam es bis Ende Juni zu weiteren Arbeitsniederlegungen. Die Regierung der DDR propagierte, dass der Aufstand eine Konterrevolution oder ein Putschversuch gewesen sei, der von der BRD und den Amerikanern angeheizt worden wäre. In der Folge des Aufstandes wurden über 1500 angeklagt und verurteilt. Das blutige Niederschlagen des Aufstanden führte dazu, dass während der Phase der Entstalinisierung keine Aufstände in der DDR aufkamen, sondern die Menschen ihre politische Kritik, unter aller Vorsicht, in ihrem privaten Leben ausübten. Trotz der harschen Vorgehensweise, reagierte die SED-Regierung auf den Aufstand mit der Rücknahme der Preis- und Tariferhöhungen, jedoch wurden diese durch Säuberungen in der SED und ihren Massenorganisationen begleitet. 

Im Jahr 1955 erhielt die DDR, zwar nur formal, die Souveränität durch die Sowjetunion. Die DDR war wirtschaftlich durch den Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe, militärisch durch den Warschauer Pakt und politisch durch den Ostblock, an die UdSSR gebunden. Der Warschauerpakt war ein Militärbündnis des Ostblockes, der das Gegenstück zur NATO bildete und gegenseitige militärische Hilfe zusicherte. Im Zuge der Teilnahme am Warschauer Pakt, bei dem die DDR Gründungsmitglied war, entstand die Nationale Volksarmee (NVA).

Seit 1956 fand in der Sowjetunion eine Entstalinisierung statt. Diese wurde nur zögerlich in der DDR umgesetzt. Eingeleitet wurde die Entstalinisierung durch Nikita Chruschtschow, der eine Abkehr von den Methoden des Stalinismus anordnete und mit den Verbrechen Stalins abrechnete. Im Zuge der Entstalinisierung kam es in Polen und Ungarn zu Aufständen. Walter Ulbricht, der seit 1950 faktisch die Geschicke der DDR bestimmte, ließ nur eine vordergründige Entstalinisierung zu. Alle politischen Häftlinge konnten durch eine Amnestie freigelassen werden. Gleichzeitig wurde gegen liberale Kräfte innerhalb der SED vorgegangen. Im Zuge der Verfolgung Andersdenkender wurde das Strafrecht verstärkt und das Ministerium für Staatssicherheit kam unter die Leitung Erich Mielkes. Nach der Verstärkung des Strafrechts, konnten Menschen für die sogenannte Republikflucht verurteilt werden. Die Flucht aus der DDR stellte ein hohes Risiko für die DDR selber dar, da ihre wirtschaftliche Kraft gemindert wurde. Dieses Zwang die Regierung zum Handeln und schließlich bekam sie aus Moskau die Genehmigung die DDR abzuriegeln.

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Deutschland nach 1945

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    • Das zerstörte Deutschland
    • Die Nürnberger Prozesse
    • Entnazifizierung und Demokratisierung
    • Entwicklungen in den Besatzungszonen
    • Der Weg in die Teilung
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