Frauen und Jugend im Nationalsozialismus
In der nationalsozialistischen Ideologie war die Frau dazu bestimmt, möglichst viele Kinder zu gebären und so die Erhaltung und Ausbreitung der "arischen Rasse" zu fördern. Um die Frauen für die Durchsetzung dieses Ideals zu gewinnen gab es finanzielle Anreize für kinderreiche Familien. Dazu zählten zum Beispiel Steuervorteile, aber auch ideelle Anreize wie das Mutterkreuz, das ab 1938 verliehen wurde. Das bronzene Mutterkreuz (eigentlich "Ehrenkreuz der Deutschen Mutter") bekam die Frau bei der Geburt des vierten Kindes, das silberne beim sechsten und das goldene beim achten Kind. Verliehen wurde das Mutterkreuz an Mütter, die eine "arische" Abstammung nachweisen konnten und deren Kinder als "erbgesund" angesehen wurden. Die Gebärfreudigkeit sollte auch durch eine ideologische Überhöhung der Mutterrolle gefördert werden. So wurden innerhalb des Mutterkultes staatliche Muttertagsfeiern eingeführt, bei denen später auch das Mutterkreuz verliehen wurde. Generell galt Kinderreichtum als Grundpfeiler der Gesellschaft.
Die NSF
Im Oktober 1931 wurde die NS-Frauenschaft (NSF) gegründet. Die Mitglieder besuchten mindestens einmal im Monat die sogenannten Frauenschaftsabende, in denen sie weitergebildet wurden, um in anderen Frauenorganisationen die Frauen in der Ideologie schulen und kontrollieren zu können. Zu den Aufgaben der NSF gehörte auch ein Bildungsauftrag, der schwerpunktmäßig vor allem auf der Rolle der Frau als Hausfrau und Mutter lag. So betreute die NSF auch den Reichsmütterdienst, der wiederum die sogenannte Mütterschulung anbot. In dieser Mütterschulung wurden Kurse zu Schwangerschaft, Geburt, Erziehung, Hygiene und Pflege angeboten. Grund für die Einführung der Mütterschulung war die hohe Säuglingssterblichkeit in der Weimarer Republik. Später diente sie vor allem zur Verbreitung und Verfestigung der nationalsozialistischen Ideologie, in der die Frau als "Gebärerin" ihre Hauptaufgabe hatte. Mit dem wandelnden Zweck änderten sich auch die Lehrinhalte: Sie konzentrierten sich dann auf Gesundheits- und Erziehungsfragen und auf Brauchtums- und Volkstumspflege.
Organisationen gab es auch für die Jugend:
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