Die Organisation der Jugend
Die Nationalsozialisten hatten einen sehr großen Einfluss auf die Gestaltung der Jugend und die Erziehung der Kinder. Ziel war es, den Kindern so früh wie möglich nationalsozialistische Denkweisen nahezulegen, damit sie die nationalsozialistische Weltanschauung verinnerlichten.
Schulen im Nationalsozialismus
Es gab besondere Bildungseinrichtungen wie Adolf-Hitler-Schulen (AHS) und Nationalpolitische Erziehungsanstalten (Napola), in denen der Führungsnachwuchs unterrichtet wurde. Diese Eliteschulen wurden eingerichtet, da die normalen Schulen generell eher traditionell organisiert waren und den revolutionären Ansprüchen der NSDAP nicht ausreichten. Aber auch in die normalen Schulen reichte der Einfluss der Nationalsozialisten: Seit dem 7. April 1933 war es mit dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums rechtlich möglich, ungewollte Lehrer zu entlassen, dazu gehörten vor allem jüdische, sozialistische und pazifistische Lehrer. Mit demGesetz gegen die Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen vom 25. April 1933 durfte der Anteil jüdischer Schüler nur noch knapp über 1% der gesamten Schülerschaft der Schulen ausmachen. Deswegen ging bis 1935 der Anteil der jüdischen Kinder an der Schülerschaft um rund die Hälfte zurück. Nach der Reichskristallnacht 1938 besuchten fast keine jüdischen Kinder mehr die Schulen.
Der Lehrplan
Änderungen im Lehrplan sollten die Ideologie stärken. Zum Beispiel wurden "Rassenkunde" und "Vererbungslehre" als Unterrichtsinhalte vorgesehen und Sport als Unterrichtsfach wurde mit mehr Stunden unterrichtet. Dies sollte die Einstellung fördern, dass körperliche Leistungfähigkeit erstrebenswerter war als intellektuelle Bildung. Es war außerdem Pflicht, dass in jedem Klassenzimmer ein Bild Adolf Hitlers hing. Hier ein Bild zur "Rassenkunde".
Die Hitlerjugend
Noch erheblich mehr Einfluss als die Schulen hatte aber die Jugendorganisation der NSDAP, die Hitlerjugend (HJ), auf das Leben der Kinder und Jugendlichen. Die HJ wurde bereits 1926 als Jugendbewegung der NSDAP gegründet, war aber während der Weimarer Republik ohne großen Einfluss. Da nach der Machtübernahme 1933 aber nach und nach alle anderen Jugendverbände verboten wurden, gewann die HJ an Wichtigkeit. Ab Dezember 1936 wurde die Mitgliedschaft in der HJ Pflicht. So kam es, dass die HJ 1939 rund 8,7 Mio Mitglieder hatte, denn es waren praktisch alle Jugendlichen eingetreten. Für die Jugendlichen war die HJ durchaus reizvoll: Sie konnten bei Aufmärschen, Zeltlagern, Ausflügen, Sportturnieren etc. in der Gesellschaft der Gleichaltrigen sein und währenddessen soziale Schranken wie Schichtzugehörigkeit in den Hintergrund treten lassen. Ziel der HJ war es, die Jungen auf den Wehrdienst und die Mädchen auf die Rolle der Hausfrau und Mutter vorzubereiten.
Hinweis
Die Organisation der Hitlerjugend:
Die 10- bis 14- Jährigen waren das Jungvolk (Jungen) und die Jungmädel (Mädchen). Erst im Alter zwischen 15 und 18 Jahren wurden sie Mitglieder in der eigentlichen HJ und im Bund Deutscher Mädel (BDM). Diese waren wiederum in Banne, Stämme, Gefolgschaften, Scharen und Kameradschaften unterteilt. Es wurden innerhalb der gesamten HJ Uniformen und Abzeichen getragen.
Weitere interessante Inhalte zum Thema
-
Organisationsebenen des Lebens
Vielleicht ist für Sie auch das Thema Organisationsebenen des Lebens aus unserem Online-Kurs Zytologie interessant.
-
Die 1920er Jahre
Vielleicht ist für Sie auch das Thema Die 1920er Jahre (Die Inflation) aus unserem Online-Kurs Die Weimarer Republik interessant.