Der Korea-Krieg
Am 25. Juni 1950 überfiel Nordkorea Südkorea. Es folgten jeweils große Gebietseroberungen bzw. Gebietsverluste der sich gegenüberstehenden Parteien, wodurch beinahe die ganze Industrie des Landes zerstört wurde. Der Konflikt wurde erst 1953 durch die Unterzeichnung eines Waffenstillstandsabkommens beendet. Hier erfährst du die genauen Hintergründe und den zeitlichen Ablauf:
Ähnlich wie Deutschland wurde Korea nach dem Ende des Zweiten WeltKrieges in Besatzungszonen aufgeteilt. Das Gebiet nördlich des 38. Breitengrades wurde durch die UdSSR besetzt, das südlich gelegene Gebiet durch die USA. Auf der Konferenz von Jalta hatten die Alliierten beschlossen, dass Korea als unabhängiges Land wiedererstehen solle. Durch die Entwicklung hin zum Kalten Krieg wurde dies jedoch nicht umgesetzt. Im Süden wurden 1948 von den USA Wahlen durchgeführt, als Sieger ging Rhee Syng-man hervor, der bis dahin im US-amerikanischen Exil lebte. Am 13. August 1948 rief dieser dann die Republik Korea aus, worauf sich der Nordteil als Demokratische Volksrepublik Korea unter Kim Il-sung gründete. Korea war jetzt, ähnlich wie Deutschland, in einen sozialistisch-kommunistischen und einen demokratischen Teil geteilt. Beide Länder sahen sich als Vertretung eines gesamten Koreas, ebenfalls ähnlich wie die BRD und DDR. Bereits 1949 versuchte Kim Il-sung Stalin zu überzeugen, dass der Süden erobert werden müsste. Dies lehnte Stalin jedoch mit der Begründung ab, dass das nordkoreanische Militär nicht in der Lage dazu sei. Die Sowjetunion half bei einer besseren Organisation und Ausbildung des Militärs und lieferte Waffen nach Nordkorea. Damit war 1950 die Armee Nordkoreas der Armee Südkoreas überlegen: Im Frühling 1950 genehmigte Stalin eine nordkoreanische Invasion.
Im Juni 1950 überschritten die Truppen der Nordkoreanischen Volksarmee die Grenze der beiden koreanischen Staaten (siehe Schaubild). Die Armee Nordkoreas zerstörte den Luftwaffenstützpunkt Gimpo. Daraufhin wandte sich Südkorea an die USA und bat um Hilfe, welche Truman ihnen in nicht-aktiver Form zusagte. Der Konflikt löste weltweit Beunruhigung aus, da ein Dritter Weltkrieg befürchtet wurde. Nordkorea gelang es, weite Teile des Südens einzunehmen. Währenddessen wurde die Luftevakuierung durch die USA fortgesetzt.
Da die UdSSR den Sicherheitsrat der UNO boykottierte und damit ihr Vetorecht nicht ausüben konnte, verurteilte dieser den Angriff Nordkoreas und erlaubte ein militärisches Vorgehen. Daraufhin griffen die USA aktiv in den Konflikt ein und ordneten Luftangriffe auf die nordkoreanische Armee an. Trotzdem konnte diese die südkoreanischen Truppen zu einem Rückzug zwingen. Die Luftangriffe wurden fortgesetzt, konnten jedoch, trotz des Einsatzes von Napalm, keine direkten Erfolge erzielen. Harry S. Truman bafahl dann den Einsatz von Bodentruppen. Es konnten jedoch keine Veränderungen erreicht werden, der amerikanische General geriet sogar in Gefangenschaft. Im September 1950 kontrollierte Nordkorea fast das gesamte Gebiet Südkoreas, bis auf einen kleinen Teil um die Stadt Busan. Den USA gelang es, die Versorgungslinie Nordkoreas abzuschneiden, wodurch Südkorea ein Gegenangriff ermöglicht wurde.
Die südkoreanischen Truppen überschritten am 30. September 1950 den 38. Breitengrad. Im Oktober erhielten die USA die Erlaubnis, ebenfalls die Grenze zu überschreiten. Da sich nun US-amerikanische Truppen in der Nähe der chinesischen Grenze befanden und China ein von den USA abhängiges Korea befürchtete, griff die Volksrepublik aktiv in den Krieg ein. Durch die Zusammenarbeit von Nordkorea und China konnten die südkoreanischen und US-amerikanischen Streitkräfte wieder bis zum 38. Breitengrad zurückgedrängt werden und es entstand ein Stellungskrieg. Durch den Stellungskrieg und der Schlacht von Heartbreak Ridge wurde der Wunsch nach einem Waffenstillstand auf beiden Seiten größer. Bevor dieser aber geschlossen wurde, intensivierten die Amerikaner ihre Angriffe auf Nordkorea und versuchten damit, den Druck zu erhöhen. Dabei wurde Nordkorea zum größten Teil verwüstet und es wird angenommen, dass ca. 10% der nordkoreanischen Bevölkerung in Folge dessen ums Leben kam.
Im Juli 1951 schlug die UdSSR vor, offizielle Waffenstillstandsverhandlungen zu beginnen. Diese scheiterten jedoch an der Forderung der UNO, jeder Kriegsgefangene solle frei entscheiden, ob er in sein Land zurückkehren wolle. Diese Bedingung wurde durch Nordkorea nicht akzeptiert. Es folgten weitere verlustreiche Kämpfe und zähe Verhandlungen zwischen den Parteien. Schließlich wurde am 27. Juli 1951 ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen. Die Hauptaspekte waren dabei, dass der 38. Breitengrad als Grenze zwischen Nordkorea und Südkorea festgelegt wurde und eine vier Kilometer breite entmilitarisierte Zone eingerichtet wurde. Bis heute ist der Korea-Konflikt nicht abschließend geklärt.
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