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Wahljahr 1932

Das Scheitern der Weimarer Republik

Durch die Auflösung des Reichstags kam es 1930 zu Neuwahlen

Im Wahlkampf 1930 warb die SPD vor allem gegen die NSDAP mit Slogans gegen Krieg und Faschismus. Die NSDAP, unter Organisation von Joseph Goebbels, gab der Weimarer Republik die Schuld an der Krise im Reich und sah die Weltwirtschaftskrise als Verschwörung der Welt gegen das Reich. Sie warb damit, Partei der Arbeiter zu sein, gab sich antikommunistisch und antikapitalistisch. Noch verzichtete die NSDAP vollständig auf antisemitische Parolen. Bei der Eröffnung des Reichstages kam es dann zu Ausschreitungen der SA gegen jüdisch aussehende Bürger. 

Bei den Wahlen am 14. September 1930 gelang der NSDAP der politische Durchbruch. Sie war mit 18,2% der Wählerstimmen die zweitstärkste Partei nach der SPD im Reichstag. Während die NSDAP der Gewinner der Septemberwahl war, war die SPD der Verlierer. Sie erreichte zwar immer noch die meisten Stimmen, verlor aber viele Wähler an die KPD. Aus Angst, eine Neuwahl würde die NSDAP noch weiter stärken und es könne zu einer rechten Regierung kommen, tolerierte die SPD das Regierungsverhalten von Brüning.

Reichstagswahlen 1932

Heinrich Brüning wurde abgesetzt und Franz von Papen wurde zum Reichskanzler. Im Juli 1932 löste Hindenburg den Reichstag auf mit der Begründung, er repräsentiere keine Mehrheit des Volkes mehr. Im Wahlkampf kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten mit vielen Toten und Verletzten. Diese Gewalttätigkeit wurde durch die Aufhebung des SA- und SS-Verbots noch begünstigt und mündete im Altonaer Blutsonntag, bei dem 18 Personen erschossen wurden. Dies wurde als Grund für den Preußenschlag genommen, bei dem die Macht über Preußen an Franz von Papen ging. Bei den am 31. Juli 1932 folgenden Wahlen ging die NSDAP  mit 37,3% als stärkste Partei hervor. Auf Grund unklarer Mehrheitsverhältnisse (NSDAP und KPD hatten nur zusammen eine absolute Mehrheit) kam es schon im November 1932 erneut zu Reichstagswahlen.

von Papen und von Schleicher 1932
Reichskanzler Franz von Papen und sein Kriegsminister General Kurt von Schleicher in 1932 als Zuschauer bei einem Pferderennen in Berlin-Karlshorst

Adolf Hitler wird Reichskanzler

Bei der Wahl im November 1932 sanken die Stimmen für die NSDAP auf 33%. Als nächster Reichskanzler wurde Kurt von Schleicher ernannt. Dieser kündete an, sich an die Gewerkschaften annähern zu wollen und ein Ostsiedlungsprogramm durchzusetzen. Diese Vorhaben verunsicherten die Industriellen und Großgrundbesitzer. Im Januar 1933 musste Schleicher zurücktreten und am 30. Januar 1933 ernannte Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler. Dessen Regierung war, wie die Regierungen zuvor, eine Präsidialregierung.

Hinweis

Hintergrundwissen: Hitlerputsch 1923

Adolf Hitler, der Vorsitzende der NSDAP, war in München zum Führer des "Deutschen Kampfbundes" gewählt worden. Dieser setzte sich aus der SA und einiger bewaffneter bayerischer Bürgerwehren zusammen. Am 8. November 1923 rief Hitler die "nationale Revolution" aus. Er erklärte die Weimarer Verfassung für abgesetzt. Zusammen mit Erich Ludendorff führte er am nächsten Morgen einen Marsch an, an dem mehrere tausend bewaffnete Anhänger teilnahmen. Bei der Feldherrenhalle in München traf der Zug auf die Polizei, die den Marsch gewaltsam beendete. Es kamen insgesamt 20 Menschen ums Leben, davon waren 4 Polizisten. Als Folge des Putschversuchs wurde die NSDAP verboten und Hitler wurde wegen Hochverrats angeklagt. Er wurde zu 5 Jahren Haft verurteilt, von denen er aber nur 9 Monate absaß. Während dieser Zeit schrieb er seine Propagandaschrift "Mein Kampf".

Cover
Das Cover der Erstausgabe von "Mein Kampf" von 1925. Ausgestellt im Deutschen Historischen Museum in Berlin.

Hiermit war die Weimarer Republik beendet. Die nächsten Jahre findest du im Kurs über den Nationalsozialismus und den 2. Weltkrieg. Viel Spaß beim Lernen und bis zum nächsten Kurs!

Dieser Inhalt ist Bestandteil des Online-Kurses

Die Weimarer Republik

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Diese Themen werden im Kurs behandelt:

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  • Der Anfang der Weimarer Republik
    • Einleitung zu Der Anfang der Weimarer Republik
    • Die Ausrufung der Republik
    • Der Versailler Vertrag
    • Rapallo, Ruhrkrise und die Verträge von Locarno
      • Einleitung zu Rapallo, Ruhrkrise und die Verträge von Locarno
      • Der Young-Plan
  • Aus einer Monarchie wird eine Demokratie
    • Einleitung zu Aus einer Monarchie wird eine Demokratie
    • Die Verfassung
    • Das Parteienspektrum
  • Die Inflation
    • Einleitung zu Die Inflation
    • Die 1920er Jahre
    • Die Wirtschaftskrise
  • Das Scheitern der Weimarer Republik
    • Einleitung zu Das Scheitern der Weimarer Republik
    • Die Politik Brünings
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