Die Inflation
Die Inflation hatte ihren Anfang bereits während des Ersten Weltkrieges. Man versuchte zunächst allerdings nicht, die Inflation aufzuhalten. Stattdessen nutzte man die Geldentwertung sogar, um die Kriegskosten wie Renten und Demobilisierung und auch Reparationsforderungen auszugleichen. Schnell verlor das Geld an Wert: Im Jahr 1922 entsprach eine Goldmark von 1914 45,7 Mark. Bei Beginn der Ruhrkrise, lediglich ein Jahr später, lag der Wert der Goldmark bei 4279 Mark. Während der Ruhrkrise, das heißt während der Besetzung des Ruhrgebiets von Frankreich, wurde innerhalb der Bevölkerung passiver Widerstand geleistet. Um diesen finanzieren zu können wurde immer mehr Geld gedruckt. So kam es zu einer Hyperinflation. In Folge dieser Hyperinflation lag der Wert einer Goldmark im November 1923 bei 1 Billion Mark.
Hinweis
Hyperinflation
Eine Hyperinflation ist eine Inflation, die unkontrollierbar geworden ist. Einer Faustregel nach spricht man von einer Hyperinflation ab einer monatlichen Inflationsrate von 50%.
Die Gewinner der Inflation
Für alle diejenigen, die Schulden zu begleichen hatten, war die Inflation eine gute Sache. Zum Beispiel hatte der Deutsche Staat Schulden bei seinen Bürgern, denn er hatte den Krieg unter anderem mit Kriegsanleihen finanziert. Die Kriegsschulden beliefen sich auf 164 Milliarden Mark. Nach der Währungsumstellung am 15. November 1923 waren diese zu 16,4 Pfennig geworden. Auch alle Besitzer von Sachgegenständen wie Immobilien profitierten. Der Grundsatz Mark=Mark machte den Hauskauf unglaublich günstig. Auch Landwirte und Industrielle gehörten zu der Gruppe der Gewinner der Inflation. Nicht allen gingen aber gestärkt aus der Inflation hervor:
Die Verlierer der Inflation
Diejenigen, die über Ersparnisse verfügten, aber keine Sachwerte besaßen, waren die Verlierer der Inflation. Ein über das ganze Leben angespartes Geldvermögen war plötzlich nichts mehr wert. Vor allem Angehörige des Klein- und Bildungsbürgertums waren davon betroffen. Aber auch die arbeitende Bevölkerung litt unter der Inflation. Der Reallohn sank auf 40% des vorherigen Lohns, denn das Geld, für das sie arbeiteten, verlor schneller an Wert, als es ausgegeben werden konnte. Es musste also ein Ende gefunden werden.
Das Ende der Inflation
Die Inflation fand im November 1923 durch die Einführung der Rentenmark ein Ende. Am 30. August 1924 wurde dann wieder die goldgedeckte Reichsmark eingeführt. Nach der überwundenen Inflation folgten Jahre des Wirtschaftsbooms. Diese Jahre zwischen 1924 und 1929 werden auch die "goldenen Zwanziger" genannt. Schauen wir uns die doch mal genauer an:
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