Soziale Frage
Mit dem Begriff "Soziale Frage" oder auch "Pauperismus" sind die negativen Begleiterscheinungen der Industrialisierung gemeint. Der Industrialisierungsprozess hatte großen Einfluss auf das Leben der Menschen.
Arbeitsbedingungen
Die Industriearbeiter, auch "Proletarier" genannt, erlebten sehr harte Arbeitsbedingungen. Arbeitszeiten von 12- 16 Stunden waren Normalität, dazu kam ein oft sehr langer Fußweg, den die Arbeiter zurücklegen mussten, um zu ihrer Arbeitsstelle hin und wieder zurück zu gelangen. Für die schwere Arbeit erhielten sie eine sehr geringe Entlohnung, so dass sie im privaten Leben durch Armut und durch Wohnungsnot eingeschränkt waren.
Kinder- und Frauenarbeit
Die geringe Entlohnung führte dazu, dass viele Kinder und Frauen ebenfalls in den Fabriken arbeiten mussten, um die Familie zu ernähren. Diese Kinder (und auch Frauen) haben einen viel geringeren Lohn bekommen als die erwachsenen männlichen Arbeiter. Sie wurden einerseits durch die geringere Wertschätzung ihrer Arbeitskraft und ergo dem geringeren Lohn diskriminiert, aber auch von der restlichen Belegung. Denn da es viel günstiger für den Arbeitgeber war, Frauen und Kinder zu beschäftigen, wurden sie von den erwachsenen männlichen Arbeitern als Konkurrenz angesehen. 1853 erließ Preußen ein Beschäftigungsverbot für Kinder unter 12 Jahren. Dieses war aber leicht zu umgehen und die vielen Kinder, die in Handwerksbetrieben und in der Landwirtschaft arbeiteten, waren davon kaum betroffen. Eine Folge dieser Kinderarbeit ist die lebenslange Benachteiligung bei der sozialen und politischen Teilhabe. Denn bei den harten Arbeitsbedingungen, denen die Kinder ausgesetzt waren, litt ihre Bildung.
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