Ökonomische Faktoren
Die europäische Expansion hatte ihre Ursache nicht nur im Prestigestreben der europäischen Mächte. Auch wirtschaftliche, sozioökonomische und strategische Überlegungen spielten eine Rolle. Denn die Kolonien bedeuteten auch neue Absätzmärkte für die während der Industrialisierung erzeugten Güter, waren Rohstoffquellen und neue Lebensräume. Der Imperialismus wurde in fast jeder zeitgenössischen Schrift mit diesen Gründen gerechtfertigt. Tatsächlich machten die Kolonialmächte in der Regel mit ihren Kolonien Verluste. Denn obwohl die Aussicht auf Rohstoffe wie Diamanten und Kautschuk und Erzeugnissen wie Kaffee, Tee und Tabak verlockend war und gewinnträchtig schien, machten den Gewinn nicht die Nationalstaaten. Eine Ausbeutung der Kolonie war nur möglich, wenn eine direkte Herrschaft ausgeübt wurde. Diese kostete aber Geld, das der Staat zur Verfügung stellen musste. Den wirtschaftlichen Gewinn aus dem Handel erzielten dann aber private Unternehmen. So trug der Staat also die Kosten und die privaten Unternehmer bekamen den Gewinn.
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