Acetalbildung
Der Name Halbacetal ließ vermuten, dass etwas noch nicht ganz fertig ist. Dem ist auch so, die Halbacetale sind lediglich ein „Etappenziel“ auf dem Weg zum Acetal, das selten auch „Vollacetal“ genannt wird, was die oben genannte Vermutung noch verstärkt.
Ein Halbacetal kann nämlich mit einem weiteren Alkoholmolekül unter Wasserabspaltung zu einem Acetal reagieren:
Halbacetal und Alkanol kondensieren zu Acetal und Wasser.
Während in der Physik die Kondensation den Übergang vom gasförmigen zum flüssigen Aggregatzustand beschreibt, ist in der (organischen) Chemie damit die Reaktion von zwei Molekülen zu einem neuen gemeint, bei der zusätzlich ein „einfaches“ Molekül, wie Wasser, entsteht.
Wenn Aldehyde mit Wasser ein geminales Diol zu bilden vermögen, Halbacetale am gleichen Kohlenstoffatom sowohl Ether als auch Alkohol sind, dann könnten (Voll)acetale doch auch vollständige geminale Diether sein!? Beim Betrachten des Reaktionsschemas der Acetalbildung sieht man gleich: Das stimmt! Ein einfacher Ether muss die Gruppe R-O-R enthalten, das Acetal enthält als „Zwillingsdoppelether“ dann R-O-C-O-R!
Von besonderer Bedeutung sind die (Halb)Acetale in der Chemie der Kohlenhydrate, weshalb wir dort noch einmal auf sie eingehen werden.
Prinzipiell können auch Ketone mit Alkoholen zu (Halb)acetalen reagieren, die man früher auch Ketale nannte, diese Reaktionen werden jedoch seltener behandelt.
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