Antisemitismus

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Die Verbreitung antisemitischer Schriften
In der Reichsverfassung von 1871 wurden die Juden rechtlich gleichgestellt. Diese Gleichstellung war aber ständig bedroht, denn nach dem Gründerboom mit der darauf folgenden Gründerkrise wurden häufig die Juden für die wirtschaftliche Stagnation verantwortlich gemacht und es entwickelte sich ab ca. 1880 ein starker Antisemitismus im Deutschen Reich. Zwischen 1873 und 1890 wurden im Deutschen Reich mehr als 500 antisemitische Schriften veröffentlicht. Darunter befanden sich zum Beispiel die Pamphleten von Wilhelm Marr und Heinrich von Treitschke, die darin den Juden eine Mitschuld an der Wirtschaftskrise vorwarfen. Marr begründete darüber hinaus den Antisemitismus auch rassisch. Der bisher christlich motivierte Antijudaismus wurde zunehmend von dem rassisch motivierten Antisemitismus abgelöst. So unterzeichneten 1880/81 mehr als 250 000 Bürger die „Antisemiten- Petition“. Sie wollte die rechtliche und soziale Gleichstellung der Juden rückgängig machen, beziehungsweise verhindern.
Hinweis
Ein Pamphlet, auch Schmähschrift genannt, ist eine Schrift in welcher der Autor überspitzt zu einem Thema schreibt. Dabei ist die wissenschaftliche Haltbarkeit relativ unwichtig. Oft ist ein Pamphlet dazu gedacht, andere Personen herabzusetzen.
Parteien und Vereine
Ab 1890 wurde zum einen der „Rassegedanke“ von den Antisemiten weiter in den Vordergrund gerückt, zum anderen erlangten antisemitische Parteien mehrere Wahlerfolge. Im Jahr 1893 erlangten sie bei den Reichstagswahlen zusammen 2,9% der Stimmen. Zu den wichtigsten antisemitischen Parteien gehörten die Deutschsoziale Partei und die Antisemitische Volkspartei. Diese beiden Parteien schlossen sich 1914 zur Deutschvölkischen Partei zusammen. In der Zeit danach nahm der Einfluss der antisemitischen Parteien ab, aber dafür erlangten Vereine wie zum Beispiel der Bund der Landwirte, der Deutschnationale Handlungsgehilfen- Verband und auch studentische Vereine und Burschenschaften zunehmend an Bedeutung. Diese Vereine waren öffentlich antisemitisch.
Dieser Entwicklung entgegen gab es aber auch Versuche, den Antisemitismus aufzuhalten. Viele liberale Parteien setzten sich für die Gleichstellung der Juden ein und wurden deswegen auch „Juden- Schutztruppe“ genannt. 1891 wurde der „Verein zur Abwehr des Antisemitismus“ gegründet und zwei Jahre später der „Central- Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens“.
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