Palmöl
Fettsäure-Anteil | Gewichts-% |
Myristinsäure | 2 |
Palmitinsäure | 42 |
Stearinsäure | 5 |
Ölsäure | 41 |
Linolsäure | 10 |
Unverseifbare Bestandteile | 0,5 |
Eigenschaft | Wert |
Verseifungszahl | 195–205 |
Iodzahl | 44–54 |
30–40° |
Bei der Aufbereitung wird es entweder für die technische Verwendung durch starke Oxidationsmittel wie Kaliumpermanganat oder Ozon gebleicht, oder für den Nahrungsmittelbereich mit sog. Bleicherden behandelt. Unter Bleicherden versteht man verschiedene Silikate, die hier zur Abtrennung von Farbstoffen, Hydroperoxiden oder Schwermetallen eingesetzt werden. Dazu wird das Fett mit ca. 90°C über die Erde geleitet, die oft zusätzlich mit Aktivkohle versetzt ist, welche ebenfalls Fremdstoffe zu binden vermag.
Palmöl ist mit einem Marktanteil von 30% und einer Jahresproduktion von 46.000.000t (2009) noch vor Soja das quantitativ wichtigste Pflanzenöl der Welt. Dabei gehen ca. 10% der Produktion in die sog. oleochemische Industrie, von der wiederum die Hälfte für Biodiesel genutzt wird, der Andere hauptsächlich für Waschmittel und Kosmetika.
Die Ölpalme ist eine vergleichsweise effektive Pflanze, da sie pro Hektar (ca. 1,4 Fußballfelder) 4 bis 6t Öl produziert, der bei uns angebaute Raps aber nur ca. 2t.
Dabei ist die Nutzung im gegenwärtigen industriellen Maße nicht unumstritten. Zum einen werden zum Anbau von großen Ölpalmen – Monokulturen massiv Regenwälder abgeholzt, zum anderen steht dieser industriellen Nutzung die Gewinnung von Kokosöl durch Kleinbauern entgegen, die sich gegen diese Konkurrenz kaum behaupten können. Palmöl/Palmfett wird gerne mit Kokosöl/fett verwechselt, hat mit diesem, außer der Gewinnung aus Palmenarten, wenig gemein. Die Doppelbenennung in Öl/Fett hat ihren Ursprung im Schmelzpunkt beider Fette, der mit 30-40°C beim Palmöl und 20-23°C beim Kokosöl in vielen Bereichen der Erde den Umgebungstemperaturen nahe kommt. Aus diesem Grund gibt es Kokosöl in Mitteleuropa auch meist entweder fest im Kühlregal, oder in Gläsern ungekühlt zu kaufen. Durch Härtung steigt er beim Palmfett auf ca. 58°C und beim Kokosfett auf ca. 36-40°C.
Zudem existiert auch noch ein Palmkernöl genanntes Produkt, das ebenfalls aus den Früchten der Ölpalme gewonnen wird, jedoch aus dem Kern der Frucht und sich in seiner Zusammensetzung vom Palmöl stark unterscheidet. Es ähnelt eher dem Kokosöl/fett und wird, wie dieses, aufgrund seines Anteils von Laurinsäure von bis zu 80%, u.a. zur Produktion von Tensiden verwendet.
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